B2 Silobrand
- Deutsch Kaltenbrunn Holzstraße
- 13.10.2021 16:45
- Patrick Fuchs
Ein Großbrand am Abend des 13. Oktober 2021 bei der Firma Strobl GmbH beschäftigte über 120 Einsatzkräfte aus dem Bezirk Jennersdorf und dem angrenzenden Bezirk Hartberg / Fürstenfeld.
Um 16.45 Uhr wurden die Feuerwehren Deutsch Kaltenbrunn-Ort und Deutsch Kaltenbrunn-Berg mit dem Alarmstichwort "B2 Silobrand" und mittels Sirenenalarm zu einem Silobrand zum holzverarbeitenden Industriebetrieb Strobl GmbH in die Holzstraße alarmiert. Eine erste Lageerkundung durch Einsatzleiter OBI Thomas Fröhlich ergab, dass es aus bisher unbekannter Ursache zu einem Schwellbrand in einem Sägespäne-Silo gekommen ist. Es kam auch zu einer Verpuffung im Bereich der Heizanlage, welche Teile der Produktionshalle sowie der Aufenthaltsräume verrauchte. Prekär machte die Sachlage die Situierung des Silos im Gebäudekomplex - dieser befindet sich direkt neben einer großen Produktionshalle sowie dem Bürotrakt, sowie die große Füllmenge des Silos mit ca. 100m3 Sägespäne.
In der Erstphase wurden von den Feuerwehren Deutsch Kaltenbrunn-Ort & Deutsch Kaltenbrunn-Berg Lösch- & Zubringleitungen aufgebaut, Atemschutztrupps zur Sicherung der angrenzenden Bereiche entsendet und die Feuerwehren Rudersdorf-Ort, Rohrbrunn und Fürstenfeld (Drehleiter & Großtanklöschfahrzeug) nachalarmiert.
Durch vorsichtiges Öffnen zweier Türen wurde versucht, eine Brandbekämpfung im Inneren des Silos durchzuführen - wohlwissend, dass das Zuführen von Sauerstoff die Brandlast vergrößern würde. Leider war eine andere Zugangsmöglichkeit nicht gegeben. Es wurden mehrere Rohre zur Brandbekämpfung unter schwerem Atemschutz eingesetzt. Zur Brandbekämpfung im Dachbereich wurden durch die Drehleiter der Feuerwehr Fürstenfeld mehrere Löschlanzen "Fog-Nail" mit Netzmittel eingesetzt.
Aufgrund der hohen Anzahl an benötigten Atemschutzträgern sowie des hohen Löschwasserbedarfs wurden in weiterer Folge die Feuerwehren Rohr, Bierbaum (Großtanklöschfahrzeug), Rudersdorf-Berg und Jennersdorf (Hubrettungsbühne & mobile Atemluftfüllstation) nachalarmiert. Die Wasserversorgung wurde über 2 Hydranten, einen Teich sowie die Großtanklöschfahrzeuge sichergestellt. Ebenso wurde eine Einsatzleitung im Kommandofahrzeug der FF Rudersdorf-Ort eingerichtet.
Trotz des raschen und massiven Einsatzes mehrere Löschleitungen sowie des Fog-Nail-Systems konnte eine "Durchzündung" des Silos leider nicht verhindert werden. Kurzfristig schlugen gewaltige Flammen aus dem Dachbereich des Silos, konnten jedoch rasch durch den Einsatz der Löschleitungen und der Wasserwerfer der Drehleiter und der Hubrettungsbühne niedergeschlagen werden. Ein Übergreifen der Flammen auf die angrenzenden Gebäudeteile wäre fatal gewesen, konnte jedoch mit einem Kraftakt aller Einsatzkräfte verhindert werden.
Nach erfolgter Eindämmung des Brandgeschehens konnte mit der Entleerung des Silos sowie dem Öffnen des Dachbereiches begonnen werden. Mittels Rettungssägen wurde die Außenhaut des Silos geöffnet und die Brandbekämpfung weiter durchgeführt. Im unteren Bereich wurde ein Bagger zur Entleerung der Sägespäne eingesetzt und im weiteren Verlauf durch einen alarmierten Saugbagger unterstützt.
Im Verlauf der Entleerung des Silos konnte alarmierte Einsatzkräfte nach und nach von der Einsatzstelle abrücken. "Brand aus" konnte schließlich um ca. 22.30 Uhr gegeben werden. Die Nachlöscharbeiten sowie die Brandsicherheitswache dauerte bis in die frühen Morgenstunden.
Leider wurden im Einsatzverlauf 2 Feuerwehrkräfte verletzt und vom anwesenden Rettungsdienst versorgt - wir wünschen eine rasche Genesung!
Die Brandursache wird von Brandermittlern der Landespolizeidirektion Burgenland ermittelt und steht aktuell noch nicht fest. Ein herzlicher Dank gebührt Bürgermeisterin Andrea Reichl und Stefanie Simandl für die hervorragende Verköstigung.
Die beindruckenden Zahlen: 9 Feuerwehren / 24 Fahrzeuge / 124 Einsatzkräfte / 49 Atemschutzträger / 94 verbrauchte Atemschutzflaschen / 100m3 Löschwasser